Wasser, Gläser, Kinderrechte – wie die Mittelgruppen ins Schuljahr 2023/24 starteten

Jedes Schuljahr ist ein Neubeginn. Manche wachsen in eine neue Gruppe nach oben, manche sind ganz neu am Kulturanum und wieder andere müssen sich in die neue Rolle als „Große:r“ finden. Dieser Neubeginn wird jedes Jahr mit einem Theaterstück, welches von den Lehrkräften gespielt und musikalisch begleitet wird, am ersten Schultag gemeinsam begangen.

Für die Mittelgruppen stand nach diesem schönen gemeinsamen Start das Schuljahresanfangsprojekt „Kinderrechte“ auf dem Plan. Obwohl es bereits allgemeine Menschenrechte gibt, haben Kinder doch besondere Bedürfnisse und damit verbunden besondere Rechte. Über deren Inhalt wissen die Schüler:innen der Mittelgruppen nun Bescheid, stellten Kinderrechte als Standbild dar und gestalteten zu jedem Recht eine Seite für einen gemeinsamen Kalender für ihren Gruppenraum.

Anderthalb Wochen standen die Kinderrechte im Zentrum des Schulalltags der Mittelgruppen. Unterbrochen wurde der übliche Tag in unserem Schulgebäude durch einen Ausflug ins Waldbad „Herzog Ernst“ in Trockenborn-Wolfersdorf.

Das Team der Schulsozialarbeit lud die Schüler:innen gruppenweise ins Waldbad ein, um den gemeinsam Neubeginn als TomToms, Hi-Hats, Congas, Shaker oder Bongos des Schuljahres 2023/24 bewusster zu gestalten. Unter dem Oberbegriff „Gewaltfreie Kommunikation“ reflektierte und erarbeitete das Team gemeinsam mit den Kindern eine Grundlage für das erfolgreiche gemeinsame Lernen in der neu zusammengesetzten Gruppe. Es wurden Strategien vorgestellt und umgesetzt, wie man Sprache im Alltag gewaltfrei gestalten kann. So übten die Schüler:innen Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten zu formulieren, um dem Gegenüber respektvoll deutlich zu machen, was für ein gutes Miteinander benötigt wird.

Gerahmt wurden die Übungen von einer greifbar gewordenen Metapher: Jede:r bekam ein Glas, das man mit Sand füllen und wieder leeren konnte. Dabei symbolisiert der Sand sämtliche negative Eindrücke, die über den Tag hinweg unser sprichwörtliches Fass zum Überlaufen bringen. Doch auch schöne Momente, Freundlichkeit, respektvoller Umgang haben einen Einfluss auf unser Fass, das durch diese Faktoren wieder geleert wird. So konnte sich gegenseitig anschaulich gezeigt werden, wie die momentane Stimmung ist, welche Bedürfnisse man hat und wer gerade Zuspruch gebrauchen könnte. Wir können unseren Mitmenschen nicht in den Kopf schauen und wissen nicht, welches Päckchen die anderen mit sich tragen. Mit dem Glas und einer kreativen Umsetzung im Klassenraum für den Rest des Schuljahres soll dieser Blick in unser Gegenüber zumindest ein wenig ermöglicht werden.

Da wir uns im Waldbad „Herzog Ernst“ befanden, kamen Badespaß, Freizeit, gemeinsames Kochen und ganz ungezwungenes Kennenlernen natürlich nicht zu kurz. Unterstützt von Praktikant:innen und einem Rettungsschwimmer organisierte das Team der Schulsozialarbeit einen Tag, der den Schüler:innen noch lang im Gedächtnis bleiben wird.

Dabei wurde unser Projektthema Kinderrechte nicht aus dem Blick verloren. Die Wichtigkeit demokratischer Mitbestimmung, die ebenfalls Teil der UN-Kinderrechtskonvention ist, wurde den Mittelgruppen genau wie ihre Möglichkeiten, sich einzubringen, erläutert. Die anschließende Wahl der Gruppensprecher:innen war ein runder Abschluss, bevor man die Abende gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen ließ und sich schließlich unter einem schönen Sternenhimmel in die Zelte zum Schlafen begab.

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