Kurzkonzept

Die Gemeinschaftsschule Lobeda/West ist eine Schule, in der Kinder aus allen Ortsteilen Jenas – insbesondere aus dem Wohngebiet Lobeda- unabhängig  von ihren Begabungen und angestrebten Abschlüssen gemeinsam  vom 1. bis zum 12.Schuljahr lernen. Die individuelle Förderung eines jeden Schülers entsprechend seiner Leistungsmöglichkeiten und Interessen im binnendifferenzierten Unterricht  bestimmt das pädagogische Handeln aller. So können die Schüler den Hauptschulabschluss, den Qualifizierenden Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss, den schulischen Teil der Fachhochschulreife, die allgemeine Hochschulreife und alle Abschlüsse der Förderschule erwerben. Sie werden dabei nicht nach den angestrebten Schulabschlüssen in entsprechend bezeichnete Klassen oder Kurse sortiert, sondern lernen mit- und voneinander.

Die Gemeinschaftsschule versteht sich als gebundene Ganztagsschule, in der alle Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit ihren Lehrern an drei Tagen in der Woche ganztägig lernen.
Lern- und  Erholungsphasen sind so über den Tag verteilt, dass sie den Bedürfnissen der Kinder möglichst  gerecht werden.

Die Schülerinnen und Schüler lernen in altersgemischten Gruppen, jeweils 3 Jahrgänge lernen gemeinsam.  So verweilt jedes Kind drei Jahre in einer Gruppe, welche von einem festen Lehrerteam begleitet wird.  Die Gruppengröße beträgt 24 Schüler.
Schüler orientieren sich an ihren unterschiedlichen Stärken und Interessen und bringen diese zum positiven Nutzen aller in den Lernprozess ein.  Sie erleben die Gruppe jeweils als jüngste, mittlere und älteste Mitglieder und  orientieren sich aneinander ohne Konkurrenzdruck zu erleben. Aus dem gemeinsamen Lernen und Arbeiten erwächst eine gegenseitige Zuwendung und es entsteht Verantwortung für den Lernerfolg des Einzelnen, sich für den Nächsten verantwortlich zu fühlen ist Grundvoraussetzung für ein demokratisches Verständnis und einem sich daraus gestalteten Schulleben.

Die Heterogenität der Schüler wird als Chance gesehen, individuelle Lernwege möglich zu machen.  Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem selbstständigen Wissenserwerb. Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten machen dies ebenso möglich wie  die Einbeziehung außerschulischer Lernorte. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei der Gemeinwesenarbeit und der Vernetzung im Stadtteil sowie Möglichkeiten der Berufsorientierung für unsere Schülerinnen und Schüler im angrenzenden Gewerbegebiet.

Die Bewertung der Leistungen erfolgt durch verbale Leistungseinschätzungen, die individuelle Lernfortschritte sichtbar machen und dabei die Lernvoraussetzungen sowie Anstrengungsbereitschaft und das Bemühen des Einzelnen berücksichtigen. Durch Reflexionen und Selbsteinschätzungen werden die Schüler zunehmend befähigt, ihren Lern- und Entwicklungsstand selbst einzuschätzen, um weiterführende Ziele abzuleiten. Zensuren kommen später dazu. Die Zeugnisse erhalten die Schülerinnen und Schüler in einem Gespräch mit Eltern und Lehrern.

Musikalisch-kulturelle Projekte in Kooperation mit der Musik- und Kunstschule sowie anderen kulturellen Partnern prägen maßgeblich das Schulprofil der Kulturschule in der Bildungslandschaft Lobeda.  Ein weiterer Schwerpunkt liegt im künstlerisch-handwerklichen Bereich. Neben Kreativität und künstlerischen sowie musischen Fähigkeiten sollen insbesondere Selbstbewusstsein, Lernfähigkeit und soziale Kompetenzen der Kinder geweckt und gebildet  und gefördert werden. Zugleich wollen wir mit dem kulturellen Bildungsangebot einen Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung aller Kinder leisten.

Professionelle Angebote, welche den Erziehungs- und Bildungsauftrag durch sozialpädagogische Ansätze, Methoden und Hilfen ergänzen und unterstützen, erfolgen durch Kooperationspartner wie die Kindersprachbrücke Jena e.V. und die Schulsozialarbeit.

Unsere Räume wollen wir so gestalten, dass sie zum Aufenthalt einladen, und einen respektvollen Umgang miteinander unterstützen. Zusammenkünfte der gesamten Schülerschaft sollen als wiederkehrende Rituale in den Jahresplan aufgenommen werden. Wochenabschlussfeiern, regelmäßige Präsentationen und Projektwochen werden unter Einbeziehung unserer Kooperationspartner (und ihrer Räumlichkeiten) organisiert.

An der Schule wird die Teamarbeit der Lehrer genauso selbstverständlich sein, wie das Einbeziehen aller am Schulleben Beteiligten-  den Schülern,  Pädagogen, Eltern, Sozialpädagogen und den weiteren Beschäftigten der Schule.

März 2012