Elternstammtisch am 02.Oktober 2012

Es ist der Abend vor dem Feiertag um 19.30 Uhr. Im Bongoraum sitzen einige Eltern und Lehrer im Kreis, sie haben eine Unterlage auf dem Schoß und schauen gebannt auf die Aufgaben, die ihnen gerade ausgeteilt wurden mit der Maßgabe, die Aufgaben erst einmal allein zu bearbeiten. Spannung liegt im Raum, Schweißtropfen werden verstohlen weggewischt – Neuhinzugekommene wundern sich ob der ruhigen Arbeitsatmosphäre – aber nicht lange, dann sitzen auch sie über ihre Aufgaben gebeugt. Bei einigen Eltern setzt Erleichterung ein, als die Aufgabe erteilt wird, sich in kleinen Gruppen über die gefundenen Ergebnisse auszutauschen. Frau Müller und Herr Gaber, die zwei Mathematiklehrer fragen nun, bei welchen Aufgaben keine Einigkeit erzielt werden konnte, denn die werden im Plenum diskutiert…
Vor knapp 12 Stunden saßen die 4- und 5t-Klässler vor den gleichen Aufgaben und wurden mit derselben Vorgehensweise konfrontiert, die sie aber nun schon aus ihrem Mathematikunterricht an der Kulturschule kennen.
Warum nun auch die Eltern? Sie sollten die Situation nachempfinden, die ihre Kinder erleben. Neue Mitschüler, neue Lehrer, ein neues Umfeld und neue  Vorgehensweisen – das alles haben die Schüler zu meistern. Für viele von Ihnen ist es neu, jahrgangsgemischten Unterricht zu erleben und sich die Inhalte anhand von Material und Arbeitsblättern selbstständig erarbeiten zu dürfen (zu müssen). Das sehen die Schüler genauso unterschiedlich, wie sie auch verschieden lernen, das betrifft das Arbeitstempo genauso wie das Vorgehen, das Rechenvermögen, das Vorstellungsvermögen….jeder Schüler braucht andere Hilfen. Das Mathematikkonzept versucht, diesen unterschiedlichen Ansprüchen und den verschiedenen Lerntypen möglichst gerecht zu werden. Deswegen war die Vorstellung des Konzepts für die Eltern  sehr wichtig, sie wissen nun, wie die Lehrer vorgehen, sie haben erfahren, was sich hinter dem Lerntagebuch und hinter dem Merkheft verbirgt und sie kennen den Dreijahresrhythmus für den Mathematikunterricht.
Und gerade deswegen war es sehr schade, dass nur so wenige Eltern an diesem Abend den Weg in die Schule gefunden hatten. Wir würden uns wünschen, dass alle Eltern die Stammtische besuchen. Denn der Stammtisch ersetzt bei uns die Elternabende ebenso wie die Elternsprechzeiten. Nach einem thematischen Auftakt in den Gruppen oder mit allen Eltern, gibt es dann ab ca. 20.45 Uhr den gemütlichen Teil, sodass Eltern mit Eltern ins Gespräch kommen können, aber auch die Möglichkeit besteht mit einzelnen Lehrern zu reden.
Der Abend vor dem Feiertag, der für die Eltern der Bongo-Gruppe so stressig begonnen hatte, endete mit einem Glas Wein in herbstlicher Atmosphäre bei angenehmen Gesprächen und in harmonischer Gemeinsamkeit von Eltern und Pädagogen.

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