Wer aufgeregter war, die Kinder oder manche Eltern ? Diese Frage blieb offen, als sich die beiden Busse mit allen vier Untergruppen des Kulturanums am frühen Montagmorgen des 18. Mai in Lobeda in Bewegung setzten. Am Ziel in Dittrichshütte verteilten sich die Kinder auf den Hamsterbau und die Dachshütte – nur um kurz darauf neugierig das große Gelände zu erkunden und ausgiebig zu bespielen. So gut wie die Laune, so gut war das Wetter mit blauem Himmel und Sonne. Fröhliches Gejohle sauste die Allwetterrodelbahn hinunter. Beim Wandern wich manches Murren den interessanten Kleinigkeiten am Wegesrand. Außerdem ist Klettern über querliegende Bäume und das Bauen von Hütten und Brücken viel spannender. Wer verirrt sich wohl im Irrgarten auf dem Gelände der Unterkunft? Abends senkte sich bei manchen der Gedanke an Zuhause, während Fuchs und Katze um die Häuser strichen. Aber am Lagerfeuer mit Stockbrot oder „hoch über den Wolken“, als sie mit kleinen Spiegeln unter Bäumen liefen mit dem Eindruck, sie flögen, siegten Neugier und Spannung. Augen und Ohren weiteten sich, als Herr Möller die alte Mühle vorstellte. „So wurden Griffel geschlagen?“, wunderten sich die Kinder. Sie schauten zu, wie Herr Möller mit den alten Geräten zeigte, wie ein damaliger „Bleistift“ entstand. Staunend hörten die Kinder, wie sich die Flügel knarrend unablässig drehten und das Mahlwerk klapperte. Trotz der Sonne zog es im Dachstuhl der Mühle – das schien dem gut sichtbaren Mühlgeist aber nichts auszumachen. Als am Ende der Reise noch von dem guten Zauberer Krabat erzählt wurde, so wähnten sie den Müllersburschen auf dieser alten Mühle. Zum Gruseln gab es keine Gelegenheit, denn die Sonne und die Vorfreude begleiteten die Kinder am Freitag nach Hause. Das Hallo in Lobeda war groß und herzlich! Was ist es schön, in der Ferne viel zu erleben – und wie wundervoll ist es, wieder heimzukommen !
Gero Markus